Sie nähert sich mir mit lärmenden metallischen Toren.
Ich höre diese Geräusche jetzt wieder präsent in mir.
Es klappert und rappelt über den Boden, und
am Ende gibt es einen ganz prägnanten Knall.
Das Tor zur Flugzeughalle sind aufgeschoben,
und vor mir steht eine Vielzahl kleiner einmotorigen Flugzeuge.
Ich bin überrascht wieviel verschiedene Modelle gibt.
Werner, der Privatpilot, hat mich zum Fliegen eingeladen.
Zunächst lehne ich seine Einladung ab,
Er bittet mich ihm beim „Aushalten“ seiner Piper zu helfen.
Zu zweit geht das einfach besser.
Wir ziehen das weiße Flugzeug mit den blauen Streifen auf den Vorplatz.
Währenddessen macht Werner einen zweiten Anlauf:
„Na Kleine, möchtest du nicht doch mitfliegen?“
Ich lege meine Scheu und Zurückhaltung ab und antworte schüchtern :“Ja!“
Er zeigt mir, wie ich in das Flugzeug klettern muß und mich anschnalle.
Pflugs ist der Motor gestartet, und wir rollen zur Graspiste.
Motor-Check und schon geht oder fliegt es los.
Er zeigt mir, wie man Links- und Rechts-Kurven fliegt.
Wie die Kühe kleiner werden, wenn man gen Himmel fliegt,
und wie sie wieder größer werden, wenn man sich dem Boden annähert.
„Und wenn du alles gleichzeitig machst, ist das wie Walzer tanzen in der Luft!
Nun darfst du mal fliegen!“, sagt er.
Zaghaft greife ich nach dem Steuerhorn, bewege es nach links,
sodass wir eine Linkskurve fliegen.
Danach drehe ich das Steuerhorn nach rechts.
Große Kühe, kleine Kühe probiere ich auch aus.
Für das Walzer tanzen fehlt mir noch das Koordinationsvermögen.
Nach der Landung weiß ich: „Ich will fliegen lernen!“
Nichts, aber auch gar nichts kann mich davon abhalten.
Das Geld für meine Flugstunden verdiene ich mit Putzen, Nachhilfe und
Arbeiten beim Taxi-Dienst.
Heute kann ich sagen : “Ich habe das alles ganz alleine geschafft!“
Jahrzehnte war mir nicht klar, was ich da geschafft habe.
Heute bin ich stolz darauf.
Meine Leidenschaft wurde zum Beruf;
zu meinem Traumberuf, was etwas mit Berufung zu tun hat.

Ist das Liebe?

Für mich ist das Liebe!